Die Katastrophe von Tschernobyl hat nicht nur Menschen betroffen, sondern auch Tiere, die dem Tod überlassen wurden. Die Soldaten waren gezwungen, die Vierbeiner, die im Handumdrehen Schutz, Nahrung und liebevolle Besitzer verloren, zu töten. Die meisten wurden getötet, aber es gab auch viele, die ihrem Schicksal entkamen. Sie befanden sich in einer toten Zone, inmitten von Ruinen.

Ein Hund in Tschernobyl. Quelle: bigpicture

Heute streunen die Hunde frei auf den Straßen der verlassenen Städte und Dörfer umher und leiden unter Hunger, Kälte und Angriffen der Wölfe, die in den Wäldern um Tschernobyl leben. Das ist der Grund, warum Lucas Hixson aus Michigan, USA, in die Ukraine kam. Er leitete früher eine eigene Forschungsfirma, die sich mit dem Problem der Umweltverschmutzung beschäftigte. Der Wissenschaftler untersuchte die Situation in Tschernobyl 6 Jahre lang, bevor er 2014 zum ersten Mal den Standort besuchte.

Lucas Hixson. Quelle: YouTube Screenshot

Als Lucas zum ersten Mal Tschernobyl besuchte und sah, wie viele heimatlose Hunde dort unversorgt herumliefen, wusste er, dass er etwas dagegen tun musste. Der Amerikaner war nicht so sehr von der Zone selbst schockiert, sondern von der Anzahl der streunenden Hunde.

Hixson und sein Kollege Erik Kambarian beschlossen, eine Organisation zu gründen, die den von der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Menschen und Tieren helfen sollte. So entstand der Clean Futures Fund, der Geld für die Behandlung kranker Kinder und Erwachsener in der Sperrzone und für die Versorgung von streunenden Hunden sammelt.

Lucas Hixson und Erik Kambarian. Quelle: facebook

Als er das erste Mal in Tschernobyl ankam, gab es 1000 Hunde, die innerhalb der Sperrzone ein wildes Leben führten, erzählt Lucas Hixson. Als sie begannen, die Hunde zu untersuchen, stellten sie fest, dass es nur sehr wenige genetische Schäden durch die Strahlung gab. Es gibt heute eine "unglaublich gesunde Population" von Hunden, die in Tschernobyl leben. Jetzt gibt es ein Sterilisations- und Impfprogramm, das die Population auf etwa 600 reduziert hat.

Ein Hund von Tschernobyl. Quelle: Dogs of Chernobyl

Freiwillige Helfer helfen ihnen, den Winter zu überstehen, wenn es draußen -20° C hat. Leider reichen die gesammelten Gelder nur aus, um die streunenden Hunde während der kalten Jahreszeit zu füttern. Im Sommer können sie sich selbst Nahrung finden.

Lucas liefert das Essen an 15 Standorte und leert dabei bis zu sieben 30-kg-Säcke pro Tag. Die Hunde wissen bereits, wo sie auf ihn warten müssen und kommen jeden Tag zum Fressen an denselben Ort. Um die Aufmerksamkeit der Tiere zu erregen, pfeift Hixson.

Mahlzeit. Quelle: bigpicture

Letztes Jahr erlaubte die Verwaltung von Tschernobyl dem Amerikaner, die Welpen in freundliche Hände zu geben. Seitdem wurden 54 Haustiere an Familien in den Vereinigten Staaten und Kanada geschickt.

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Ein Welpe von Tschernobyl. Quelle: bigpicture

Die Ukraine öffnete den Zugang zu Tschernobyl für Touristen im Jahr 2011. Im vergangenen Jahr besuchten 72.000 Menschen die Anlage in Tschernobyl. Die gleichnamige Serie hat einen regelrechten Touristenboom ausgelöst, so dass Lucas davon träumt, hier eines Tages eine neue Sehenswürdigkeit zu eröffnen - ein 50 Hektar großes eingezäuntes Gelände für Hunde. Die einzige Hürde sind die Kosten: Rund 320.000 Pfund müssen dafür aufgebracht werden.

Ein Hund von Tschernobyl. Quelle: bigpicture

Quelle: bigpicture.com